Programme für Orchester

Terra incognita - Rosetti

Einer der beliebtesten Tonsetzer unserer Zeit!

 

Diese Einschätzung der Bedeutung Rosettis durch Christian Daniel Schubart hat unter Musikliebhabern wie Musikproduzenten unserer Zeit erneut Aktualität erhalten. So wurde das Werk des Wallersteiner Meisters in den vergangenen Jahren auch weitgehend dem CD Markt erschlossen. Doch gibt es auf der akustischen Landkarte Rosettis noch immer weiße Flecken: jenseits des besetzungsmäßigen Urgesteins - Oboen, Hörner & Streicher – gilt es letztes Neuland in Rosettis Schaffen zu entdecken.

 

Programm
Sinfonie C-Dur Murray A3 (Erstausgabe und Ersteinspielung der CDP)
Konzert für Flöte und Orchester Murray C24 (Erstausgabe und Einspielung der CDP)
Konzert für Horn und Orchester Murray C39 (Ersteinspielung der CDP)

Sinfonie G-Dur Murray A41 (Erstausgabe und Ersteinspielung der CDP)
Sinfonie F-Dur Murray A35 (Erstausgabe und Ersteinspielung der CDP)


Details

Signale

Der Weg des Signals vom Urklang in die Kunstmusik

Signale – vom gellenden Angstschrei vorgeschichtlicher Zeit bis zum lautlosen elektrischen Impuls unserer hochtechnisierten Welt reichen sie tief in unser kommunikatives Repertoire.

 

Signale warnen - schützen - verängstigen; rufen zum Aufbruch und künden von Heimkehr, markieren die Reiche von Göttern und Kaisern, befehlen Menschen wie Tieren, begleiten das Leben und Sterben.

 

Signale haben einen uralten Verstärker: das Horn. Kein Instrument ist so unlösbar mit ihnen verbunden wie dieses Machtsymbol aus dem Tierreich.


Hornsignale aus vier Jahrtausenden zeigen den Weg vom einzelnen Ton hin zu einer unverwechselbaren musikalischen Metapher der Romantik und ihren Weg in die Gegenwart. Im Kontrast zwischen archaischen Klängen und klassischen Werken kann der Hörer erleben, auf welche Weise der Urklang seinen besonderen Platz der Kunstmusik gefunden hat und zum werden konnte, was Robert Schumann als die Seele des Orchesters bezeichnet hat.

 

Besetzung
Ensemble: 2 Flöten, 4 Hörner, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass
Kammerorchester: 2 Fl, 4 Hr, Streicher 5/4/3/2/1


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Geraubte Küsse, gestohlene Herzen

Treffen Amors Pfeile ins Herz sind Götter wie Menschen machtlos – ausgeliefert dem eigenen Begehren und der Begierde des anderen.

So wurde schon Pluto zum Opfer der Venus durch Amors Pfeil und die klagende Proserpina wiederum zum Opfer des Pluto, der sie in den Hades entführt.  Doch die Früchte der Unterwelt waren verlockend, und hätte Proserpina nicht die Kerne des Granatapfels gekostet, sie hätte gerettet werden können. Die Geschichte endet mit einem Kompromiss: Proserpina steigt für eine Jahreshälfte hinab und herrscht in der Unterwelt; während dieser Zeit herrscht auf der Erde fruchtloser Winter.

Bereits in der Mythologie ist die Beziehung der Geschlechter von List, Raub und Gewalt geprägt, doch scheint die Grenze zur Liebe und Hingabe nicht immer eindeutig zu verlaufen: Rom wäre vermutlich schon kurz nach seiner Gründung untergegangen, hätte Romulus nicht mit einer List die Sabinerinnen geraubt. Doch waren es die Töchter selbst, die sich der späteren Rettung durch ihre Väter widersetzten, um bei den neuen Gatten zu bleiben.


In Geraubte Küsse, gestohlene Herzen spürt die Compagnia di Punto den Ränken der Liebe nach. Nachtmusiken von Joseph Haydn und Antonio Rosetti umrahmen Arien aus Opern Mozarts, in denen Frauenfiguren von List und Lust, Wohl und Wehe der Liebe singen.

Besetzung

Sopran, Sprecher, 2 Flöten, 2 Hörner, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass

Durch eine intelligente Kombination von verschiedenen Musiken aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen entsteht plötzlich eine neue Situation. Solche Umdeutungen und neuen Sichtweisen wünscht man sich als Programmgestalter eines Festivals viel mehr noch als bloße Repertoire- und Tourneeprogramme, die zwar in der Regel gut einstudiert sind aber oft auch nichts Neues bieten.

Richard Lorber, Redakteuer der Alten Musik beim WDR in Zwischentöne.


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